TANZRESIDENZEN 2023/2024
Durch Residenzen bietet die Tanzsparte des Theater Freiburg ausgewählten Choreograf*innen die Möglichkeit, völlig ergebnissoffen an ihren neuen Kreationen zu arbeiten. Mit den vom Theater zur Verfügung gestellten Räumlichkeiten und Ressourcen wird den Künstler*innen ein Umfeld geboten, in dem sie ihre Rechercheprozesse vertiefen und sich uneingeschränkt ihrem Arbeitsvorhaben widmen können. Die Resident*innen werden dazu eingeladen, ihren Kreationsprozess in der Reihe DANCE INSIGHTS in einem Präsentationsformat ihrer Wahl für das lokale Publikum zu öffnen.
Hier informieren wir forlaufend über unsere internationalen Gäste, die im Rahmen einer Residenz am Theater Freiburg an einem aktuellen Stück oder Projektvorhaben arbeiten. Die Mehrheit der Artists-in-Residence am Haus sind Stipendiat*innen des internationalen Netzwerks Réseau Grand Luxe, dem die Tanzsparte des Theater Freiburg seit 2017 angehört. Mehr zu Grand Luxe gibt es im obigen Kurzfilm zu sehen!
Through residencies, the Dance Department of Theater Freiburg offers selected choreographers the opportunity to work on their new creations in a completely open and unbiased. With the space and resources provided by the theater, the artists are offered an environment in which they can deepen their research processes and devote themselves fully to their project. Residents are invited to open up their creative process to the local audience in a presentation format of their choice in the DANCE INSIGHTS series.
Here we provide ongoing information about our international guests who are working on a current piece or project as part of a residency at Theater Freiburg. The majority of artists-in-residence at Theater Freiburg are scholarship holders of the international network Réseau Grand Luxe, of which Theater Freiburg's Dance Department has been a member since 2017. You can see more about Grand Luxe in the short film above!
Kurzbiografie
Ich tanze und organisiere Tanz. Mein Solo „la fine di tutte le cose / l'inizio di tutte le altre“ (2022) wurde im Pavillon ADC in Genf, Artdanthé (Paris), Roxy Birsfelden (Basel), GOGOGO (Genf) und im Istituto Svizzero (Rom und Palermo) gezeigt. Seit 2022 bin ich Teil eines Kollektivs namens „collectif foulles“, wir haben die Stücke „Medieval Crack“ (2022) und „Le cerveau mou de l'existence“ (2024) gemeinsam kreiert. Ich arbeite mit Selbsthypnosepraktiken, um mein klassisches musikalisches Erbe zu erforschen und Tanz zu entwickeln. Als Tänzerin arbeite ich mit Collettivo Cinetico, Clara Delorme, Cosima Grand, Nina Negri und Marie Jeger zusammen. Mein nächstes Stück wird im März 2026 im Pavillon ADC zu sehen sein.
I dance and organize dances. My solo « la fine di tutte le cose / l’inizio di tutte le altre » (2022) was presented at Pavillon ADC in Geneva, Artdanthé (Paris), Roxy Birsfelden (Basel), GOGOGO (Geneva), and the Istituto Svizzero (Rome and Palermo). Since 2022, I am part of a collective called « collectif foulles », we co-created the pieces « Medieval Crack » (2022) and « Le cerveau mou de l’existence » (2024). I work through self-hypnosis practices to explore my classical musical heritage and generate dances. As a dancer, I collaborate with Collettivo Cinetico, Clara Delorme, Cosima Grand, Nina Negri, and Marie Jeger. My next piece will be presented at Pavillon ADC in March 2026.
Was sind wichtige Fragen oder Schwerpunkte in deiner künstlerischen Arbeit?
Ich frage mich, wie ich choreografische Energien organisieren kann... ganz konkret für meine nächste Kreation aber auch generell. Wie man Tanz generiert und von innen heraus choreografiert. Ich arbeite mit Tanz, Stimme und Gesang. Ich schreibe Texte basierend auf der Technik der Collage aus bereits existierenden Metriken und diese werden zum Gerüst meiner Tanzpartituren.
What are the main focuses and questions in your artistic work?
I question how to organize choreographic energies…for my next creation, and in general. How to generate dances and to choreograph from the inside.
I work on dance, voice and singing. I write texts using collage tecnique from pre existing meterials and they become the scheleton of my dancing scores.
An was wirst du in deiner Residenz am Theater Freiburg arbeiten?
Im Moment befinde ich mich in der Recherchephase für ein Stück namens « Les récitantex - jalousie des tempêtes. » Mit diesem Stück hinterfrage ich erneut meine Beziehung zur klassischen Musik und insbesondere zur Operngattung. In der Oper machen Frauen im Grunde alles, was ihnen damals verboten war: laut sprechen, schreien usw. Aber fast immer enden sie damit, sich zu opfern oder geopfert zu werden, Selbstmord zu begehen oder getötet zu werden. Indem ich mich in diese feministische Archäologie des Spektakulären vertiefe, möchte ich diesen Figuren einen Raum der Rache bieten. Ich stelle mir « Les récitantex - jeausie des tempêtes » als einen Generationenaustausch zwischen Geistern vor, ein Spiel mit der historischen Allgegenwart, eine illoyale Reaktivierung, eine Revolte, eine Fan-Fiction, ein Fest.
What will you be working on during your residency at Theater Freiburg?
At the moment I am in the research phare for a piece called « Les récitantex – jalousie des tempêtes ». With this piece I continue to question my relation with classical music and specifially the operatic genra. In opera, women do everything that was forbidden to them at the time: speaking loudly, shouting, etc. But they almost always end up sacrificing themselves or being sacrificed, committing suicide or being killed. By delving into this feminist archaeology of the spectacular, I want to offer a space of revenge to these characters. I imagine Les récitantex – jeausie des tempêtes as a generational exchange between ghosts, a play of historical ubiquity, a disloyal reactivation, a revolt, a fan fiction, a celebration.
Was erhoffst du dir von deiner Residenz, worauf freust du dich?
Jetzt gerade, also 3 Monate vor der Residenz, träume ich davon, dass ich mich in einem Moment der Arbeit befinde, in dem ich weniger Angst habe und dem Material mehr vertrauen kann. Ich erhoffe mir von der Residenz, dass ich einen Raum finde, in dem ich gut arbeiten, Menschen treffen und die richtigen Fragen stellen kann.
What do you expect from your residency, what are you looking forward to?
At the moment, 3 month before the residency, I dream I will be in a moment of the work when I will be less scared and more able to trust the material. I expect from the residency to find a space to work well, meet people and ask the right questions.
Was inspiriert dich?
Viele Dinge... Im Moment bin ich sehr inspiriert von humoristischen Darstellungsformen: Ich bin wirklich fasziniert von Clowns, Stand-up-Comedy, Kabarett und Drag-Shows. Natürlich bin ich auch von der Oper inspiriert. Ich lasse mich von Filmen inspirieren, und kürzlich hat mir Alice Rohrwachers Neuinterpretation des Genres des realismo magico sehr gut gefallen. Ich bin sehr inspiriert vom formalistischen Kino und insbesondere von Chantal Akermans Arbeit. Meine Freund*innen und Kolleg*innen inspirieren mich ständig: Als Tänzerin bin ich es gewohnt, mit Gruppen zusammenzuarbeiten und mich mit deren Komplexität und Reichtum auseinanderzusetzen. Ich lasse mich vom Tanz inspirieren, von Menschen, die tanzen, allein oder gemeinsam, und versuche zu verstehen, was sie antreibt, was den Tanz hervorbringt. Ich interessiere mich für radikale feministische Theorien und wie sie Begriffe wie Gewalt und Wut neu legitimieren.
What inspires you?
Many things… At the moment, I am very inspired by humoristic performative forms: I am really fascinated by clown, stand-up comedy, cabaret, and drag shows. I am inspired by opera of course. I am inspired by movies, and I recently really loved Alice Rohrwacher’s reinterpretation of the genre of realismo magico. I am very inspired by formalist cinema and especially Chantal Akerman’s work. My friends and colleagues inspire me constantly: as a dancer, I am often used to working in collaborations and with groups, dealing with their complexity and richness. I am inspired by dance, by people dancing, alone or together, and by trying to understand what activates them, what generates the dance. I am interested in radical feminist theories and how they re-legitimize notions like violence and rage.
Kurzbiografie
Jonas Frey lebt mit seiner Familie in Mannheim und ist zeitgenössischurbaner Tänzer, Choreograf und Tanzvermittler. Nachdem er seine Liebe zum Tanz in der Heidelberger Breaking-Szene entdeckte, studierte er in den Niederlanden im Bachelor of Dance in Education an der ArtEZ School of Dance und im Master Choreografie an der Codarts University of the Arts und Fontys University of the Arts. Jonas Frey entwickelt, basierend auf seiner Philosophie der Hip Hop Kultur, künstlerische Arbeiten und erkundet die Potentiale des urbanen Tanz im Kontext zeitgenössischer Choreografie. Mit der Reflexion aus der urbanen Tanzszene hinaus, entstehen Arbeiten für klassische Bühnen wie auch für besondere Orte fern von Theatern.
Seine Arbeitsweise ist geprägt von einer Umgebung der Co-creation: Alle Beteiligten werden bestärkt ihre Position zu entwickeln und sich aktiv einzubringen, um Co-Autor*innen des Gesamtprozesses zu werden.
Zu sehen sind die Choreografien seiner Companie Jonas Frey im EinTanzHaus Mannheim sowie in zahlreichen nationalen und internationalen Gastspielen. Gemeinsam mit Julie Pécard leitet er die Junior Dance Company am EinTanzHaus, Mannheim. Außerdem ist er Co-Leiter von Mpower Urban, einem Projekt das Verbindungen zwischen urbaner und zeitgenössischer Tanzszene schafft.
An was arbeitest du während deiner Zeit als Grand Luxe- Stipendiat?
Als Grand-Luxe Stipendiat arbeite ich parallel an zwei Projekten: Das erste ist ein Solo, das autobiographische Elemente bearbeitet und in choreographische Bilder übersetzt.
Meine Familie väterlicherseits ist von der früheren niederländischen Kolonie Surinam geprägt. Tief in mir schlummert eine Faszination für dieses Land, die Geschichten meines Vaters. Dabei frage ich mich, ob kolonialistisches Gedankengut mich indirekt beeinflusst hat. Diese persönliche Narration reflektiere ich im Bezug zu meiner künstlerischen Praxis, die im Zwischenraum einer westlichen Kulturauffassung und urbanen Tanzformen stattfindet.. Immer wieder treffe ich auf Vorurteile und Auffassungen, was urbaner Tanz ist, der auf die afrikanische Diaspora zurückzuführen ist, und was man damit machen darf. In diesem Zusammenhang beschäftigt mich die Frage, wo etwas wie verortet werden kann, wo Innovation aufhört und wann kulturelle Aneignung beginnt.
Das zweite Projekt baut auf Themen der persönlichen Erinnerung und des Eigentums auf. In Vorbereitung eines Ensemble-Stückes, das ich gemeinsam mit der Choreografin und Tänzerin Julie Pécard umsetze, erkunde ich folgende Fragen: Wann wurde etwas, das wir geliehen haben, unser eigen? Wie können wir die Beziehung zu unseren Werten neu definieren? Im aktuellen politischen Klima von wachsenden nationalistischen Ideologien, beschäftige ich mich mit dem Akt des Teilens, Leihens, Nehmens und der Nachhaltigkeit. Das Land, in dem wir leben, die Kulturen, die wir annehmen… Was definiert uns? Wie können wir Unterschiede als Reichtum begreifen und von ihnen lernen?
In diesem Projekt werden verschiedene Bewegungssprachen zusammen gebracht, um gemeinsam eine tiefergehende Demokratie des Bühnenraums zu entwickeln.
What are you working on during your time as a Grand Luxe fellowship holder?
During my Grand Luxe fellowship, I am working on two projects in parallel: The first is a solo that deals with autobiographical elements and translates them into choreographic images.
My family on my father's side is shaped by the former Dutch colony of Surinam. I have a deep fascination for this country and my father's stories. I ask myself whether colonialist ideas have influenced me indirectly. I reflect on this personal narrative in relation to my artistic practice, which takes place in the space between a Western conception of culture and urban dance forms. Again and again I encounter prejudices and perceptions of what urban dance, which can be traced back to the African diaspora, is and what one is allowed to do with it. In this context, I am concerned with the question of where something can be localised and how, where innovation ends and when cultural appropriation begins.
The second project builds on themes of personal memory and ownership. In preparation for an ensemble piece that I am realising together with the choreographer and dancer Julie Pécard, I am exploring the following questions: When did something that we borrowed become our own? How can we redefine our relationship to our values? In the current political climate of growing nationalist ideologies, I am looking at the act of sharing, borrowing, taking and sustainability. The country we live in, the cultures we embrace... What defines us? How can we understand differences as richness and learn from them?
In this project, different movement languages are brought together to develop a deeper democracy of the space on stage.
Was inspiriert dich?
Mich inspiriert vor allem die intensive Zusammenarbeit mit anderen Künstler*innen. Im Kern wünsche ich mir immer die Begegnung. Ich liebe es, gemeinsam etwas Unbekanntes zu entdecken, mich auszutauschen, mit und von anderen zu lernen und etwas zusammen zu entwickeln. Vieles in meinem künstlerischen Schaffen führe ich auf meine Wurzeln im Breaking und in der Hip Hop-Kultur zurück: Die Philosophie von Gemeinschaft und dem Wunsch, aus dem, was man hat, etwas Besonderes zu machen, gibt mir Gefühl von Freiheit.
What inspires you?
I am inspired above all by the intensive collaboration with other artists. At the heart of it, I always want encounters. I love discovering something unknown together, exchanging ideas, learning with and from others and developing something together. I attribute a lot of my artistic work to my roots in breaking and hip hop culture: the philosophy of community and the desire to create something special out of what you have, gives me a sense of freedom.
Website/Instagram
www.jonas-frey.com
https://www.instagram.com/jonesy.frey/
Die in Stuttgart lebende Choreografin und Tänzerin Smadar Goshen ist in der Spielzeit 2023/2024 die Stipendiatin des Theater Freiburg im Rahmen des Netzwerks Grand Luxe. Sie wird über den Zeitraum von einem Jahr an verschiedenen Partnerhäusern des Netzwerks Residenzen realisieren und in diesen an ihrem aktuellen Projekt "Body that Stands" (AT) arbeiten. In der 70-minütigen zeitgenössischen Tanzperformance erforschen drei Tänzer_innen den Begriff des Widerstands und seine körperlichen Ausdrucksformen in verschiedenen Epochen der Menschheitsgeschichte. Das Stück fängt den "Zeitgeist" globaler politischer Herausforderungen ein und erforscht die starke Kraft des körperlichen Widerstands in verschiedenen Kulturen, Situationen und Methoden.
Stuttgart-based choreographer and dancer Smadar Goshen is a scholarship holder in the Grand Luxe network for the 2023/2024 season. She will realize residencies at various partner houses and work on her current project "Body that Stands" (AT) in them. In this 70-minute contemporary dance performance, three dancers explore the notion of resistance and its physical expressions in different eras of human history. The piece captures the "zeitgeist" of global political challenges and explores the powerful force of physical resistance in different cultures, situations and methods.
Kurzbiografie / Short bio
Smadar Goshen ist Tänzerin, Choreografin und Lehrerin. Als zertifizierte Gyrotonic- und Gyrokinesis-Trainerin sowie Gaga-Lehrerin beschäftigt sie sich intensiv mit der individuellen Bewegungssprache, die ein wichtiger Bestandteil ihrer Arbeit mit den Tänzern und ihres kreativen Prozesses ist. Sie absolvierte ihren Bachelor-Abschluss in Tanz und ihren Master-Abschluss in Choreografie an der Jerusalem Academy for Music and Dance. Geboren in Israel, verlegte sie 2019 ihren Lebens- und Arbeitsmittelpunkt nach Stuttgart.
Ihr erstes Stück Urbania entstand 2011 für das Shades in Dance Festival im Suzanne Dellal Centre, Tel Aviv. Seitdem kreiert und performt sie ihre Stücke auf der ganzen Welt auf verschiedenen Plattformen. Seit 2020 produziert Smadar in Deutschland ihre eigenen freien Produktionen, neben Auftragskreationen wie dem Solo Kamma für die renommierte Tanzkompanie Gauthier Dance im Rahmen des "The Dying Swans Project" und dem Stück Moono für das Choreolab 2021 des Tanz.Labor Roxy in Ulm. Bis 2023 schuf sie die abendfüllenden Stücke Peninsula Flora, Rocking Women like Rock, Hoomans und Grand Noir. Sowie 2 kurze Solostücke, die im Rahmen des internationalen solo-tanz Theaterfestivals in Stuttgart aufgeführt wurden. Ihre Stücke überbrücken die Distanz zwischen Publikum und Performern.
Derzeit arbeitet sie an ihrem Solo Ken | ??, das am 30. November 2023 im Theater FITZ Premiere haben wird. Im aktuellen Jahrbuch der Zeitschrift tanz wurde Smadar Goshen als eine der 10 vielversprechendsten Tanzpioniere geehrt. In der Spielzeit 2024/25 ist sie Teil des Residenzprogramms des Netzwerks Réseau GRAND LUXE mit besonderer Unterstützung durch die Tanzabteilung des Theaters Freiburg.
Smadar Goshen is a dancer, choreographer and a teacher. As a certified Gyrotonic and Gyrokinesis trainer as well as a Gaga teacher, she is intensively dealing with the individual language of movement, which is an important part of her work with the dancers and her creative process. She completed her bachelor's degree in dance and her master's degree in choreography at the Jerusalem Academy for Music and Dance. Born in Israel, she shifted her center of living and working to Stuttgart in 2019.
Her first piece Urbania was created in 2011 for the Shades in Dance Festival at the Suzanne Dellal Centre, Tel Aviv. Since then, she has been creating and performing her pieces around the world on various platforms. Since 2020 Smadar produce’s her own independent productions in Germany, alongside commissioned creations such as the solo Kamma for the renowned dance company Gauthier Dance as part of "The Dying Swans Project", and the piece Moono for Choreolab 2021 by Tanz.Labor Roxy in Ulm. By 2023 she had created the full length pieces Peninsula Flora, Rocking Women like Rock, Hoomans and Grand Noir. As well as 2 short solo pieces which performed as part of the international solo-tanz theatre festival in Stuttgart. Her pieces bridge the distance between the audience and the performers.
She is currently working on her solo Ken | ??, which will premiere at Theater FITZ on 30 November 2023. In the current yearbook of the magazine tanz, Smadar Goshen was honored as one of the 10 most promising dance pioneers. In the 2024/25 season, she is part of the residency programme of the Réseau GRAND LUXE network with special support from the Theater Freiburg's dance department.
Weitere Infos unter https://smadargoshen.com/
Das Duo COGNITIVE OVERLOAD wurde 2019 von Lucas Bassereau und Constance Diard gegründet. Es entstand aus dem gemeinsamen Wunsch heraus, eine Plattform zu schaffen, die der choreografischen Forschung und einer bestimmten Perspektive auf den Tanz gewidmet ist. Die beiden Künstler_innen möchten einen künstlerischen Ansatz entwickeln, der Forschung, Kreation und Vermittlung miteinander verbindet. Eine zentrale Frage ihrer Arbeit ist unter anderem, wie abstrakte Ideen verkörpert werden können und wie ihnen eine materielle und teilbare Realität verleiht werden kann. Ein weiterer zentraler Punkt ihres Ansatzes ist die Beziehung zwischen Kognition und Bewegung. Die beiden experimentieren mit der Überlastung unserer kognitiven Grenzen, um darüber einen Zustand erhöhter Wahrnehmung zu erreichen.
Who are you? / Short bio
We are Constance Diard and Lucas Bassereau. We both have a career as dancers for different choreographers and we started to work and create together in 2019. Last season in 2023 we created two works: Ambiance, une installation chorégraphique et sonore - a 3 hour dance and sound installation with 5 dancers and 1 musician for La Villa Cavrois. And Big Bang - a dance piece made for the stage in which we both dance, built as a triptych with 2 solos and a duet
What are the main focuses and questions in your work? / Short description
Our work focuses in creating abstract forms and performances and how to make them dialog with other medias as sound, architecture, light etc… Another central point of our approach is the relationship between cognition and movement. We are looking to what extent it is possible to superpose informations of several kinds, to increase our cognitive load: to come close to the limits of "cognitive overload".
What project will you be working on during your residency?
During our residency we will be looking at new ideas for our next projects. It is the very beginning of a new chapter for us, trying to clarify some tools we already work with and understand how to share them with a large audience.
What do you expect from your residency? What are you looking forward to?
We hope to find new ways to articulate ideas and processes we work with since a while. But also to go further with them as movements practices and understand how to share them with the audience, both verbally or physically.
What inspires you?
We both have a strong interest for sciences such as mathematics and physics. In the creation process, we often talk about physical phenomena that fascinate us. We are inspired by the way scientists can describe entities like time, space, movement and we like to play with those ideas to give them a choreographic shape.
Links to Website/Instagram/Facebook/etc.
https://cognitiveoverload.squarespace.com/
https://www.instagram.com/cog.ove/
Residenz im Rahmen von Culture Moves Europe
Julien was born in Brussels in 1985. He began dancing through the practice of Breakdance. Alongside his dance pursuits, he studied physiotherapy at the Free University of Brussels and obtained a Master's degree in 2009. He self-taught himself in artistic creation through encounters, interdisciplinary exchange projects, and collective creations. His approach combines the virtuosity of his Hip-Hop dance background with an exploration of intimacy and sensitivity. His work draws inspiration from encounters, diverse practices, and life experiences. Through hybrid choreographic forms, he explores the porosity between the reality experienced by the individual internally and the reality perceived by others externally. His interest lies in the transition from the real world to the stage space, with the body serving as a medium/witness of this transformation. Among his themes of creation, he explores the intersection of dance with other artistic practices, the relationship to constraint, effort, and physical commitment, the notion of perspective, image composition, and zoom, as well as a search for boundaries.
Since 2015, Julien has been developing his own choreographic work, progressively expanding its reach internationally. His works include MON/DE (2015), DÉJÀ VU (2016), GOLEM (2019), DRESS CODE (2021), COLLAPSE (2021), TRAJECTOIRES (2022), PAYSAGE (upcoming in 2024).
He has participated twice in training programs at the Royaumont Abbey in Paris: Prototype IV in 2016-17, and OPUS in August 2021. From 2020 to 2022, he has been associated artist at Charleroi Danse, and will be associated with the Théâtre de Liège between 2024 and 2028. Julien is also supported by the Grand Studio, Bloom Project, and their respective networks.
Julien Carlier has become a regular coach for the Master Dance and Choreographic Practice (Insas, La cambre, Charleroi-danse).
About Aina Alegre
Aina Alegre is a choreographer, a dancer and a performer. After a multidisciplinary training in dance, theater and music in Barcelona, she joined the CNDC in Angers in 2007 where she developped choreographic objects constructed from different media: pieces for the stage and performances in hybrid spaces. In 2014, she founded the STUDIO FICTIF company in Paris in order to support her projects and creations. Since then, her work has beeń presented in various countries including Spain, France, Italy, Belgium, Greece, Switzerland, Germany, Peru or Romania. Since 2023, Aina Alegre is co-director at Choreographic National Center of Grenoble.
What are the main focuses and questions in your work? / Short description
Aina Alegre embraces choreographic creation as a means of opening up imaginary worlds around the body. Influenced by fiction as both genre and practice, her work explores the body in plastic environments, and her choreographic writing is closely linked to rhythm and music. Her work also focuses on notions of memory and the anthropology of gesture.
Alongside her stage projects, since 2018 she has been setting up the research and performance project STUDIES, with which she encounters people and territories and collects stories around practices and dances linked to the gestures of hammering and striking. She works on the theme of memory and archiving, using the spoken word as a choreographic driving force.
What project will you be working on during your residency?
In my work, there's always a need to question and revisit the first impulses that lead us to get involved in dance. I endeavor to observe the "root gestures" of certain pre-existing dances. I don't try to reproduce them, but rather to understand them and be moved by the energy that inhabits them, so as to be able to propose new forms of representation.
As a blend of solos, duets and group moments, FUGACES follows on from THIS IS NOT (an act of love & resistance) and SWING-MOTOR, a commission for the Young Ballet of the CNSMD of Lyon. Here, the group is once again the driving force behind the choreography. We're in a kind of ballroom, an arena, to summon up an electric and percussive energy. A writing of gestures and space where bodies will propel themselves, throw themselves into the dance, swing through steps, turns, jumps and contaminate themselves in percussive rhythms played live.
I'm in the process of furthering my research into the possible relationship between dance and music, with instrumentalists on stage. This time, it will be a percussionist-drummer.
This project also offers a cross-over of artistic languages. In FUGACES, I want to invoke the dances of bailaora Carmen Amaya through a free interpretation and give visibilitý to this figure who is part of the heritage and has contributed to the evolution of the art of flamenco and dance in general. A female dancer who, through her approach and her politico-cultural context, remains a contemporary voice.
What has always fascinated me about her and flamenco is that it's first and foremost about dances, I'd say, of anthropological and communal survival, practiced in particular by gypsy communities. A kind of expression of the existence of an oppressed people. An art that has also evolved, been shared, transmitted and hybridized... In this idea of hybridization of languages, and far from wishing to reproduce Carmen Amaya's dance, I'm rather looking to expand our subjective interpretations. The choreography will be based on textual and video archives. We're going to activate the idea of interpreting instead of speculating, transmitting, translating and reconstruct her dance through our contemporary practices, but free from the technique and style of flamenco.
Continuing my research and obsession with bodies that strike, that set themselves in rhythm, that produce through their dance a form of internal music, I weave here a geometric dance language that's hard-hitting, fast-paced and lightning-fast, with great suspensions. A dance that is both noisy and silent. We're going to make the space vibrate through light, music and rhythm, so that the bodies become charged, set themselves in motion, rebel and become energy channels.